Dienstag, 6. Februar 2007

Das Bio-Solar-Haus

Hallo mal wieder ...

da noch etwas Zeit ist, bis es richtig losgeht, wollte ich mal genauer über unsere Entscheidung berichten, ein Bio-Solar-Haus zu bauen.

Entdeckt habe ich das Bio-Solar-Haus vor etwa 5 Jahren. In einem Fernseh-Bericht auf SWR3 wurde von einem besonderen Hauskonzept berichtet, das scheinbar Unmögliches verspricht :
  • sehr geringer Energieverbrauch
  • gesundes Hausklima
  • relativ geringer Preis (im Vergleich zu ähnlich sparsamen Häusern, wie Passivhäusern ... ein einfaches Fertighaus ist natürlich billiger)

  • Obwohl der Plan, ein gemeinsames Haus zu bauen, noch nicht so gereift war, interessierte es mich und ich berichtete meinem GöGa davon. Wir schauten uns ein wenig um im Internet, ob da nicht irgendein Trick dahinter steckt, denn wenn sooo vollmundige Versprechen abgegeben werden, ist meist etwas faul. Nunja ... negative Berichte haben wir bisher nicht gefunden ;-).

    Da wir aber misstrauisch sind, mussten wir uns das genauer anschauen, denn es war verlockend, bei den Energiekosten sparen zu können. Nach und nach haben wir uns in den Aufbau und die "Theorie" des Bio-Solar-Hauses eingearbeitet und schon bald erkannt, dass dahinter ein wirklich einfaches aber doch geniales Konzept steht. Das Ganze ist wirklich einfach zu verstehen und - was auch wichtig ist - einfach im Aufbau. Dadurch hat man auch als Hausbau-Laie die Möglichkeit an seinem Haus mitzuarbeiten.

    Wer sich genauer über das Konzept des Bio-Solar-Hauses informieren will, soll das besser auf der Homepage der Firma (www.bio-solar-haus.de) tun. "Kurz" beschrieben ist das Haus so aufgebaut:
  • Außen ist ein Treibhaus, das auch als Wetterschutz dient. Es kann entweder einen Holz- oder einen Stahlrahmen haben.
  • Innen ist ein sehr gut gedämmtes Innenhaus, das komplett aus Holz aufgebaut ist (Dämmung auch Cellulose). Dadurch gibt es keine(!) Dampfsperre, wie in anderen Häusern und der Wasserdampf kann nach außen entweichen.
  • Zwischen Innen- und Außenhaus ist eine Luftschicht, die sowohl der Isolierung als auch der Entlüftung dient, da diese Luft in Bewegung ist.
  • Die Luft im integrierten Wintergarten dient als Wärmespeicher und ist gleichzeitig der "Motor" für die Belüftung um das Innenhaus herum.
  • Ein Teil des Dachbodens ist nur mit Plexiglas gedeckt, so das dort die Sonne reinstrahlen kann. Unter dem Plexiglas liegen mit Wasser gefüllte schwarze Absorberschläuche, die die Sonnenenergie aufnehmen und in ein 1000l-Wassertank in das Haus transportieren. Von dort wird die Energie nach und nach im Haus verteilt, so das es auch Nachts warm ist.
  • Um im Sommer eine Überhitzung zu vermeiden, gibt es rückwärtig auf dem Dachboden Lüftungsklappen, die bei Bedarf geöffnet werden können. Außendem muss eine Beschattung für den Wintergarten eingerichtet werden und die Türen und Fenster müssen zu bleiben, damit die gute isolierung die Hitze draußen halten kann.
  • Statt einer teuren Heizungsanlage wird ein Holzofen verwendet, der maximal einmal pro Tag angefeuert werden muss - auch im tiefsten Winter. Der Holzofen erhitzt über Leitungen ebenfalls das Wasser im Wassertank.

  • Dadurch ergeben sich noch folgende Versprechen:
  • Kein Fensteröffnen zum Lüften nötig, da das Innenhaus luftdurchlässig ist.
  • Geringe Luftfeuchtigkeit und garantiert kein Schimmel im Haus, da der Wasserdampf auch durch die Wände rausgeht.
  • Geringer Engerieverbrauch.
  • Wegen Wandheizung entstehen im Haus keine Luftströme, so dass Staub nicht herumgewirbelt wird. Folge: Weniger Probleme mit Allergien.
  • Da der Holzofen im Wintergarten steht (im Haus würde er viel zu viel Wärme abgeben) ist der Wintergarten auch bei kalter Witterung nutzbar.

  • Soweit so gut ... die Theorie hört sich überzeugend an, aber wir wollten das Haus auch mal testen, und zwar in beiden Extremsituationen: Im Hochsommer wollten wir schauen, wie heiß es wird und im Winter wollten wir sehen, ob man es dann immer noch im Wintergarten aushalten kann.

    Da die Firma auf ihrem Gelände Musterhäuser zum Anschauen und Probewohnen anbietet, haben wir dies natürlich gemacht. Zumindest im Winter haben wir mal zur Probe gewohnt. Im Sommer sind wir leider nicht dazugekommen. Aber wir konnten bei einem Kurz-Besuch feststellen, dass die Temperaturen in den Häusern, trotz brütender Hitze außen, äußerst angenehm waren. Und das ohne Klimaanlage! Auch der Besuch im Winter war zufriedenstellend. Trotz Minustemperaturen war der Wintergarten frostfrei und nach Sonnenaufgang war es dort recht angenehm. Was auch noch deutlich wurde ... kein Beschlagen des Spiegels beim Duschen (Wasserdampf entweicht ja durch die Wand!).

    Alles im allen hat uns das Haus überzeugt und so haben wir letztes Jahr angefangen unser Traumhaus zu planen. Bald geht es los ...

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